1793 entdeckte Christian Konrad Sprengel die Blütenbefruchtung durch die Bienen. Im Besonderen die Honigbiene „Apis mellifica“, sie lebt (und bestäubt) mindestens seit 60 Millionen Jahren. Die Biene ist dafür verantwortlich, dass die blühende Welt, wie wir sie kennen, so geschaffen wurde. Gegenüber anderen bestäubenden Insekten arbeitet sie viel effektiver bei ihrer Bestäubungstätigkeit. Dafür sind einige Eigenschaften der Biene verantwortlich: Die Biene ist Sortenstet, d.h. sie bleibt bei ihren Ausflügen bei einer Blütensorte und kann diese dann effektiv befruchten. Auch überwintert die Honigbiene als Volk und ist zur Zeit der Apfelblüte im April schon mit einer Belegschaft von ca. 25.000 Bienen pro Bienenvolk bereit. Einzelüberwinternde Insekten (Hummeln, Solitärbienen) sind im April zahlenmäßig einfach nicht in der Lage, einen großen Apfelbaum mit 100.000den Blüten zu bedienen. Dass kann eben nur dass große Volk der Honigbiene.
Außerdem können die Honigbienen untereinander kommunizieren und so ihre Arbeit optimieren. Deshalb schrieb Herr Sprengel, als er die volle Bedeutung seiner Entdeckung begiffen hatte: „Würde es keine Imker mit ihren Bienenvölkern mehr geben, so müsste unser Staat ein stehendes Heer von Bienenvölkern unterhalten, um die Bestäubung zu sichern“.
Mit diesem Heer der Bienenvölker ist es eben schlecht bestellt. Nach Angaben des deutschen Imkerbundes gab es in den 70iger Jahren ca. 2.000.000 Bienenvölker in der Bundesrepublik. Heute, Stand 2007, sind es nur noch ca. 690.000 – und dass, obwohl die neuen Bundesländer hinzu gekommen sind, die auch eine große Anzahl Bienenvölker mitbrachten. Man spricht in großen Teilen Deutschlands heute von einem „Bestäubungsnotstandsgebiet“. Nicht nur Obst- und samenbildende Pflanzen, welche der menschlichen Nutzung zugeführt werden, sind hier betroffen, sondern auch viele Wildfrüchte, auf die unserer Tierwelt angewiesen ist. Der Rückgang der Imkerei hat viele Ursachen, aber nur einen Hauptgrund. Viele Menschen sind heute nicht bereit, die Imker angemessen zu bezahlen und ihnen den Honig zu fairen Preisen abzukaufen. 'Geiz ist geil' und man kauft den Honig im Supermarkt - aus EG und Nicht-EG-Ländern. Der Imker hierzulande leistet für die Gesellschaft den 15fachen Nutzen dessen, was er als Honig produziert: produziere ich also für 10 € Honig, so verdienen Sie 150 € mit an der Befruchtungstätigkeit der Bienen. Mit dem Kauf des Honigs X aus dem Land X verdienen Sie … nix.